Die korrekte Ausschilderung von Fluchtwegen in Gebäuden der öffentlichen Hand kann im Fall der Fälle menschliches Leben retten. Daher hat der Gesetzgeber eine Reihe von Vorgaben erlassen, die beim Bau von Immobilien in öffentlicher Trägerschaft in punkto Brandschutz zu berücksichtigen sind. Nur die Wenigsten wissen, worauf es bei der Anbringung von Fluchtwegschildern ankommt. Deshalb bietet dieser Beitrag Bauherren und den ausführenden Bauunternehmen einen Überblick.

Grundlegende Anforderungen an Fluchtwegschilder

An Schilder, die Fluchtwege ausweisen, werden zahlreiche fundamentale Anforderungen gestellt. Dies sind beispielsweise:

  • Dauerhafte Installation
  • Eindeutige Identifizierbarkeit
  • Leuchtende Eigenschaft

Charakteristische Gestaltung von Fluchtwegschildern

Fluchtwegschilder sind in Deutschland an folgenden zwei Merkmalen eindeutig zu identifizieren: Sie zeigen ein Piktogramm in weißer Farbe auf einer vollständig grün eingefärbten Fläche. Ihre grüne Farbe unterscheidet sie von den typischerweise roten Brandschutzzeichen. Dass die Entscheidung auf Grün fiel, kommt nicht von ungefähr. Bei Dunkelheit tritt Grün heller in Erscheinung und wird bevorzugt wahrgenommen. Im Brandfall können hierbei nur wenige Sekunden über eine erfolgreiche Rettung entscheiden.

Der schnellste Weg aus der Gefahrenzone

Fluchtwegschilder haben zum Ziel, im Gebäude befindliche Personen auf schnellstem Wege ins Freie und somit weg von Brandherden und Rauchentwicklung zu leiten. Das Piktogramm, das eine flüchtende Person zeigt, erhält deshalb ein zusätzliches Schild, das mit einem Pfeil die korrekte Fluchtrichtung anzeigt. Mit den Pfeilen lässt sich zum einen die Laufrichtung definieren und zum anderen die Notwendigkeit eines Etagenwechsels indizieren. Absolute Sorgfalt bei der Anbringung der Schilder ist daher oberstes Gebot, um eine schnelle Erstversorgung von Brandopfern zu gewährleisten.

Laufrichtung der Piktogramm-Person im Fokus

Aufmerksamkeit bei der Implementierung der Schilder kommt nicht nur den Pfeilen zu, sondern auch der Abbildung der mittels Piktogramm dargestellten Person. Sie sollte in die gleiche Richtung rennen, in die der Pfeil zeigt – ein Punkt, der bei der Bestellung von Fluchtwegschildern höchste Aufmerksamkeit erfordert. Beide Schilder sind demnach nebeneinander zu platzieren. Handelt es sich um ein Fluchtwegschild, das einen Notausgang anzeigt, so muss der zusätzlich anzubringende Pfeil nach oben zeigen.

Wie werden Fluchtwegschilder zum Leuchten gebracht?

Da eine der Anforderungen auf die leuchtende Eigenschaft von Fluchtwegschildern hinweist, ist es für Bauherren wichtig, sich mit den verschiedenen Formen der Beleuchtung auseinanderzusetzen. So besteht die Möglichkeit, Fluchtwegschilder von innen oder von außen zu beleuchten. Eine besonders beliebte Lösung ist die langnachleuchtende Variante. Maßgeblich hierfür sind die Bestimmungen der DIN EN ISO 7010. Langnachleuchtende Fluchtwegschilder sind auch dann sichtbar, wenn der Strom ausfällt oder der Gebäudebereich komplett in Rauch eingehüllt ist. Sie bieten daher ein überdurchschnittlich hohes Maß an Sicherheit. Bei der Auswahl von langnachleuchtenden Fluchtwegschildern ist es besonders wichtig, auf eine hohe Leuchtdichte zu achten.

Weitere Anforderungen an Fluchtwegschilder

Fluchtwegschilder sollten stets frei von toxischen Substanzen, Blei, Phosphor und SVHC-Stoffen sein. Gleichzeitig ist selbstverständlich auch die Feuerfestigkeit bei einem Fluchtwegschild essenziell.