Nach wie vor wird Australien durch verheerende Brände heimgesucht. Im Zuge einer abermaligen Hitzewelle ist ein baldiges Ende der gewaltigen Feuer noch nicht absehbar. Mittlerweile haben diese bislang ein Gebiet von um die 180.000 km² beeinträchtigt. Gemessen an den bislang zerstörten Gebäuden – knapp 9.000 an der Zahl – ist dieses Buschfeuer das wohl destruktivste seit der Besiedlung Australiens.
Und mit bislang über 30 Toten ist es eines der tödlichsten. Auch mit Blick auf die Tierwelt. Gleichwohl Buschfeuer in Australien eine wiederkehrende, saisonale Erscheinung sind, können sie umständehalber drastisch schlimmer ausfallen. Eine Situation, die eingedenk des Klimawandels und der dadurch begünstigten Trockenheit in Australien gegeben ist.
Koalas besonders von den Buschfeuern betroffen
Neben dem Känguru ist der Koalabär eines der bekannteste australischen Tiere, das zu den Symbolfiguren des Landes gehört. Jedoch sind sie nicht nur in ihrer Eigenschaft als Baumbewohner eine jener Tierarten, die der Gefahr durch die Brände in besonderem Ausmaß ausgeliefert sind. Denn Koalabären gelten als träge Zeitgenossen, die von einem Feuer leicht überrascht werden können.
Die Trägheit der Koalas begründet ihren Ruf als im Kern harmlose Zeitgenossen (sofern sie nicht gereizt werden). Koalas schlafen bis zu 14 Stunden am Tag und dösen darüber hinaus bis zu fünf weitere Stunden. Meist laugt sie ihre Futtersuche komplett aus, da ihre Nahrung aus Eukalyptus Blättern besteht, die jedoch wenig energetischen Nährwert bieten. Die fast schon legendäre Trägheit der Koalas ist also im Grunde ein Sachzwang.
Rettungskräfte auch um Rettung der Koalas bemüht
So sehr die besagte Trägheit den Koalas zu einem sympathischen Image verhelfen mag – sie bedeutet einen gefährlichen Nachteil in der gegenwärtigen Situation. Denn flächenmäßig sind dies die größten Brände in Australien seit 2002. Vor 18 Jahren brannten gar 320.000 km²! Damals beschränkten sich diese Brände jedoch räumlich auf das Nordterritorium. Einen stark verwüsteten und sehr dünn besiedelten Abschnitt Australiens. Nun brennen die Feuer jedoch vor allem in den fruchtbaren und ungleich dichter besiedelten Gebieten an der Ostküste. Mit erheblichen Konsequenzen für die Tierwelt.
So sollen schätzungsweise rund eine Milliarde Tiere höherer Ordnung den Feuern bislang zum Opfer gefallen sein. Der Höhepunkt der Feuersaison liegt traditionell im Februar. Auch wenn zwischenzeitige Regen- und Hageleinbrüche Linderung brachten, könnten noch schwere Tage und Wochen vor den menschlichen wie tierischen Bewohnern Australiens liegen. Immer wieder gibt es rührende Bilder zu sehen, in denen Feuerwehrleute und andere Helfer auch den australischen Tieren, wie den Koalabären, zur Hilfe kommen.