Dieser Tage ist viel von der Industrie 4.0 die Rede. Dahinter verbirgt sich die digitalisierte Automatisierung von Prozessen, die in immer größerem Maße um sich greift. Eine Entwicklung, welche die Art und Verfügbarkeit der Arbeitsplätze immer mehr verändert und die gesamten Abläufe, die in Fertigung und Logistik jahrzehntelang etabliert waren, von Grund auf verändert. Und da macht die Digitalisierung längst nicht halt. Auch in unserem Alltag, sowie im öffentlichen Leben (Stichwort: Gesichtserkennung) erhält sie immer mehr Einzug.

Analog dazu wachsen natürlich die Anforderungen, die an die zugrundeliegende Technik gestellt werden. Es müssen immer mehr und immer komplexere Prozesse in alltags- und betriebstauglicher Dynamik erfasst und berechnet werden, sodass darauf basierend automatische Vorgänge zuverlässig funktionieren können. Das Herzstück der dazu notwendigen Datenerfassungen sind immer leistungsfähigere Sensoren und Softwarelösungen. Sie sind die Augen der Industrie 4.0.

Deutsche mittelständische Industrieunternehmen treiben die Entwicklung voran

Gerade im letzten Jahr ging häufig das verbale Schreckgespenst durch die Medienwelt: Deutschland verschläft die Digitalisierung! Doch handelt es sich hierbei tatsächlich um ein strukturelles Problem. Oder vielleicht auch, zumindest teilweise, um eines der Sichtbarkeit? Denn die digitalen Märkte, auf denen deutsche Unternehmen größtenteils und bestenfalls in der zweiten Liga mitspielen, sind vor allem die Konsumentenmärkte der Digitalisierung. Sprich: Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie online basierende Dienstleistungen für Konsumenten (Online Versandhäuser etc.). Also die sehr sichtbaren Märkte.

Doch gerade in Puncto Industrie 4.0 sieht es längst nicht so düster aus. So kommen viele der innovativen Sensoren, die in der digitalisierten Automatisierung als Schlüsseltechnologien gelten, aus deutscher Fertigung. Mittelständische Industrieunternehmen, wie Sick, IFM oder Pilz, gehören zu den Innovatoren der Sensortechnik und betreiben ambitionierte Forschungsarbeit.

Was jedoch mittelfristig zum Problem werden dürfte, ist der IT Fachkräftemangel. Allem voran weil Deutschland es bislang versäumt, hier mit der gebotenen Vehemenz zu investieren. So gibt Deutschland pro Kopf und pro Jahr etwa 900 Euro für IT aus – nicht mal halb so viel, wie die USA (1.900 Euro)!