Immer mehr Eigentümer eines Einfamilienhauses liebäugeln mit der Investition in einen Wintergarten. Die Freizeit während der kalten Jahreszeit inmitten einer solchen Grünen Oase zu verbringen ist äußerst reizvoll, und im Sommer sorgt seine Klimatisierung für erträgliche Temperaturen. Der Weg zum eigenen Wintergarten will gut überlegt sein, denn er ist von zahlreichen Bauvorschriften abhängig und zugegebenermaßen auch teuer. Wir beschreiben hier, was technisch möglich ist und wo die eventuellen Fallstricke liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Vom Bausatz-Wintergarten bis zum Eigenbau
- Die Arten von Wintergarten-Bausätzen
- Aufbau in Eigenregie oder vom Fachmann?
Vom Bausatz-Wintergarten bis zum Eigenbau
Beim Bau des eigenen Wintergartens gibt es eine Hürde, die bei jeder nachfolgenden Entscheidung unbedingt berücksichtigt werden muss. Sie besteht darin, dass Wintergärten nahezu flächendeckend in Deutschland baugenehmigungspflichtig sind. Neben der Einhaltung statischer Belange besteht der Hauptgrund dieser Pflicht darin, dass bei einem Wintergarten wärmeschutztechnische Voraussetzungen umgesetzt werden müssen. Hier will der Gesetzgeber mitentscheiden.
Aus diesem Grund besteht die problemlosere Variante darin, einen Wintergarten als vorgefertigten Bausatz zu kaufen und selbst aufzustellen oder aufstellen zu lassen. Auch dazu müssen die Bauunterlagen bei der örtlichen Baubehörde vorgelegt werden. Diese stammen jedoch von einem Hersteller, dessen Produkt bereits hinsichtlich der Statik und des Wärmeschutzes zertifiziert ist.
Genau dies ist der Grund, weshalb der Bau eines Wintergartens in kompletter Eigenleistung äußerst problematisch sein dürfte. Der Aufwand beginnt mit der Anfertigung von Bauzeichnungen und Dokumentationen, in denen alle statischen Belange und wärmeschutztechnischen Belange deklariert werden müssen. Dies gelingt in heimwerkerischer Regie bestenfalls denjenigen, die selbst als Bauingenieure tätig sind oder auf einen solchen zurückgreifen können. Dann ist der Aufwand jedoch so hoch, dass sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt.
Die Arten von Wintergarten-Bausätzen
Fast in jedem Fall schließt sich ein Wintergarten an das Haus und dort üblicherweise an das Wohnzimmer an. Damit sind die Voraussetzungen erfüllt, dass er von einem Wohnraum aus betreten werden kann und Besucher nicht durch einen Nebenraum der Wohnung geführt werden müssen. In Ausnahmefällen, vor allem wenn sich das Wohnzimmer nicht in südlicher Richtung befindet, kann davon aber auch abgewichen werden.
Die einfachste Bauart ist die des Anlehnwintergartens. Er besteht aus dem Dach, der Frontseite sowie zwei Seitenwänden. Seine rückseitige Front wird von der Hauswand gebildet. Aus statischer Sicht hat dies den Vorteil, dass der Wintergarten an eine feststehende Wand angebaut wird und durch diese bereits sicheren Halt erhält.
Die zweite Art ist er freistehende Wintergarten. Aus architektonischer Sicht wirkt dieser harmonischer, denn er ist ringsum von gleichen verglasten Wänden umgeben. Ein freistehender Wintergarten muss jedoch so konstruiert sein, dass er ein in sich tragfähiges Bauwerk bildet. Dies ist aufwendiger und bereits deshalb teurer in der Anschaffung.
Aufbau in Eigenregie oder vom Fachmann?
Bevor ein Wintergartenbausatz aufgestellt oder ein selbst hergestelltes Exemplar errichtet werden kann, sind umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Sie beginnen mit einer tragfähigen Bodenplatte. Bausätzen liegt eine Zeichnung bei, wie diese für das jeweilige Modell mit allen benötigten Befestigungspunkten hergestellt werden muss. Ein Wintergarten benötigt aber auch Medienanschlüsse, und hier vor allem eine Heizung sowie einen Elektroanschluss für Steckdosen und Beleuchtung. Hinsichtlich der Heizung sind die möglichen Varianten zu umfangreich, um diese hier detailliert zu beschreiben.
Die Elektroanlage dürfen Sie nach den gesetzlichen Vorschriften ohnehin nicht selbst errichten. Wollen Sie aber auch beispielsweise die Beheizung in die vorhandene Heizungsanlage Ihres Wohnhauses einbinden? Trauen Sie sich zu, den Bausatz so aufzubauen, dass er allen statischen und wärmeschutztechnischen Voraussetzungen gerecht wird? Dazu gehören dichte Wandanschlüsse und vieles weitere mehr.
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